Anna Pancaldi (foto: marco boehm)

Anna Pancaldi: „Ein Rockstar-Leben führe ich noch nicht“

Viel hat sich verändert im Leben der britischen Singer-Songwriterin Anna Pancaldi. Vor knapp einem halben Jahr berichteten wir über ihre zweite EP „Dear Joey“, mittlerweile scheint ihre Karriere richtig Fahrt aufzunehmen. Wir hatten erneut die Möglichkeit, exklusiv mit Pancaldi über ihr Leben und Wirken zu sprechen. Überdies haben wir in ihre noch unveröffentlichte Single „Keep On Keeping On“ reingehört, die es ab dem 10. Oktober zu kaufen gibt. Das dazugehörige Video, das in Paris gedreht wurde, hat am selben Tag Premiere.

Anna, gleich nach dem Release ist deine Single „Runaway“ aus deiner EP „Dear Joey“  bei den iTunes-Singer-Songwriter-Charts vorbei an Ed Sheeran auf Platz drei geschossen. Bist du jetzt ein Rockstar?

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(lacht) Ach, hör auf mit den Stereotypen. Ich hatte zwar beim letzten Interview über den „nächsten Schritt“ gesprochen, aber letztlich sind einfach viele schöne und einige glückliche Faktoren zusammengekommen, dass ich sie auch gehen durfte. Aber ein Rockstar-Leben führe ich noch lange nicht und möchte es gar nicht. Ich bin Musikerin mit Herzblut. Der Traum, aus dem Koffer zu leben, möglichst viel von der Welt zu sehen und dabei meine Musik vor anderen Menschen zu spielen, ist für mich Wirklichkeit geworden.

 

Für viele Menschen ist genau das die Idee von Freiheit und Unabhängigkeit, aber es sich trauen würden nur sehr wenige. Wie setzt du es tatsächlich um?

Nach meiner USA-Tour im Juni, die von New York City über Nashville nach Los Angeles führte und viele großartige Stopps und Auftritte bedeutete, war mir klar, dass ich eine längere Zeit die USA erleben möchte. Auch um mich weiterzuentwickeln. Ich wurde sehr positiv und begeistert vom Publikum dort angenommen. Außerdem befindet sich mein Management „My World MGMT“ in Los Angeles.

Das bedeute für mich jedoch auch innerhalb von London umzuziehen und mich zu verändern. In dieser Zeit habe ich viel Couchsurfing bei Bekannten und neuen Freunden gemacht. Doch auch das war ein Teil meines Verständnisses vom Erleben der Welt. In Wohnzimmerkonzerten habe ich alte Songs und neues Material ausprobiert und ganz echt und nah an den Zuhörern gespielt. Oft sogar dort, wo meine Couch stand. Ein tolles Erlebnis.

 

Am 10. Oktober kommt deine neue Single aus deiner dritten EP auf den Markt. Sie heißt: „Keep On Keeping On“. Wieder erwartet den Hörer eine energiegeladene und doch melancholische Reise (Review). Ist der Song auf der USA-Tour entstanden? Wie komponierst du?

Ich bin schon total aufgeregt, wie die Single und meine neuen Lieder bei den Zuhörern ankommen. Am 12. Oktober habe ich ja gleich die Head-Line-Release-Show in der St. Leonard’s Church in London. Dort werde ich erstmals vor großem Publikum die Songs spielen und ein direktes Feedback bekommen. Der ganze Schreibprozess, die Aufnahmen, das Mastering und die Vermarktung, die ganze harte Arbeit sollen in einem gelösten Konzert natürlich gar nicht zum Tragen kommen. Man soll den Moment genießen können. Doch meine innere, freudige Anspannung wird täglich größer. In solchen Zeiten, wenn ich diesen Druck fühle, schreibe ich nicht. Ich schaffe es, auf den Moment zu warten, bis ein Song zu mir kommt. Das kann auch auf Tour sein, wenn ich alles um mich herum ausschalte und mir ganz zwanglos meine Gitarre schnappe. Für mich müssen neue Songs nicht immer die Musik neu erfinden, vielmehr müssen die Lieder echt sein und von mir kommen. Wenn ich mich dabei außerhalb meiner Komfortzone bewege, spürt der Zuhörer die Emotionen, die ich vermitteln möchte. Während der Aufnahmen der EP habe ich übrigens erstmals im Studio am Piano einen Song geschrieben, bisher ist es immer die Gitarre gewesen.

 

Apropos Studio: Brauchst du den Quell der Stadt oder die Abgeschiedenheit der Natur, wenn du an Songs arbeitest?

Für mich ist es das Beste, einfach „raus“ zu sein. Wenn ich bei James Kenosha (Producer) im Studio bin, dann kann ich alles andere um mich herum abschalten. Meist bin ich sogar tagelang nicht einmal über mein Handy zu erreichen, so vertieft bin ich in die Arbeit und die Atmosphäre irgendwo im Nirgendwo. Das ist wichtig für den endgültigen Klang meiner Musik.

 

Mit den neuen Schritten, die du gegangen bist und dem Aufenthalt in den USA kommt die traurige Nachricht für die deutschen Fans daher, dass du 2016 nicht mehr zu uns kommst. 

Ja, ich wäre gerne wieder nach Deutschland gekommen. Ich wurde hier sehr positiv aufgenommen und Gespräche und Rückmeldungen zeigten mir, das es gerade in Deutschland sehr kompetente Musikkenner und eine breite Singer-Songwriter-Szene gibt. Ich habe vor, im Sommer 2017 nach Deutschland zu kommen, um auf Festivals und kleinen Bühnen einen noch engeren Kontakt zum deutschen Publikum aufzunehmen.

 

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