Der Wahl-Hamburger Alexander Hirsch legt mit „Hier Draußen“ sein Debütalbum vor. Darauf präsentiert der gute Mann nicht nur eingängigen Deutschpop, der weitgehend ohne abgestandene Klischees auskommt, sondern auch ein schönes Feature mit Alin Coen.
Man kann natürlich darüber diskutieren, inwiefern es jetzt noch einen weiteren Deutschpop-Singer-Songwriter in den Charts braucht, oder ob die Maxgiesingerphilipppoiselisierung des Abendlandes nicht vielleicht schon viel zu weit fortgeschritten ist. Musikalisch schlägt Alexander Hirsch genau in diese Kerbe.
anzeige
Aber: Die Musik des Wahlhamburgers Alexander Hirsch kommt inhaltlich gefühlt etwas weniger weinerlich daher als die vieler seiner Kollegen. Das treibende „Lauf Junge“ ist da so ein Beispiel. Ein erfrischender, optimistischer Mutmach-Song. Fun fact: Den Clip zu der Single drehte Hirsch mit dem Marathonläufer Philipp Pflieger auf Lanzarote. Pflieger, der bei den Olympischen Spielen in Rio am Start war, läuft in dem atmosphärischen Video durch eine karge Vulkanlandschaft.
Weniger weinerlich als viele seiner Kollegen
Die Texte sind zwar nicht bei jedem Song, aber doch insgesamt die Stärke auf der Platte des Wahlhamburgers, der in Leipzig Musikwissenschaft und Germanistik studierte. Sein Weg begann aber nicht in der Hipster-Metropole, sondern in einem Pfarrhaus auf dem Land. Mit sieben spielte er bereits Klavier und Gitarre und sang mit der Mutter im Chor, als Teenager war er dann der Drummer einer Punkband. In Hamburg besuchte Hirsch später den renommierten Popkurs der Hochschule für Musik und Theater, den etwa auch Wir Sind Helden und Peter Fox absolvierten. Danach traute er sich, sein erstes Album aufzunehmen.
Neben „Lauf Junge“ ist sicherlich die Folk-Pop-Ballade „So Weit“ das Glanzlicht des Hirsch-Erstlings, konnte er doch Alin Coen als Feature-Gast dafür gewinnen, von der er selber lange Fan war.
anzeige