Suzan Köcher (foto: Jens Vetter)

My Soundtrack: Suzan Köcher

Warum bloggt man über Musik? Weil man doch immer wieder auf interessante neue Künstler stößt. Oder gestoßen wird. In diesem Fall von Julian Müller (Blackberries, Palace Fever), der ja erst kürzlich eine My-Soundtrack-Episode mitmachte. Müller wies uns nämlich auf Suzan Köcher hin, die gerade – mit seinem Support – ihre erste Platte aufgenommen hat, die noch in diesem Jahr erscheinen soll. Ein erster Vorgeschmack ist der Song „Moon Bordeaux“, eine psychedelische Folk-Rock-Nummer, mit der für sie als Songwriterin alles begann. Mit welcher Musik die gute Suzan sozialisiert wurde, das verrät sie uns in „My Soundtrack“.  

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Electric Light Orchestra – Living Thing

Als Kind der 90er wächst man, zumindest was die Charts anbelangt, mit einem riesen Haufen schlechter Musik auf. Zum Glück war mein Vater großer Fan von Künstlern wie Queen, Cat Stevens und eben ELO. Cat Stevens hat für mich bis heute nichts an Bedeutung verloren, Queen und ELO versetzen mich aber am besten in diese Zeit zurück. „Living Thing“ teilt sich den Platz mit Queens „Don’t Stop Me Now“. Zwei typische unglaublich eingängige 70er-Jahre-Ohrwürmer, die ich immer noch komplett auswendig kann.

Judee Sill – Jesus Was A Crossmaker

Es gibt so viele wunderbare Singer-Songwriterinnen der späten 60er und frühen 70er Jahre, die ich oft höre und die dadurch auch Teil meiner eigenen Musik werden. Die außergewöhnlichste ist wohl eindeutig Joni Mitchell – ich habe mich hier aber für Judee Sill entschieden, weil ihre Songs für mich greifbarer und näher an mir selbst dran sind. Joni ist mehr wie eine Art Heilige, die man auf ein Podest stellt und bewundert – allein von „Blue“ könnte ich fast jeden Song in diese Liste wählen. Mit Judee Sill kann ich mich aber noch mehr identifizieren – auch wenn ich bis heute keine Ahnung habe, worum es etwa in „Jesus Was A Crossmaker“ genau geht. Trotzdem – oder gerade deswegen -löst dieser Song besondere Gefühle in mir aus. Großartig ist auch die Version der Hollies – wenn ich mich entscheiden muss, bleibe ich aber beim Original.

Brigitte Bardot & Serge Gainsbourg – Bonnie & Clyde

Bardot und Gainsbourg waren ein außergewöhnliches Paar – die Real-Life „Schöne und das Biest“. Gainsbourgs Songs sind voll von doppelten Böden, Frechheiten und unglaublichen Melodien. Brigitte Bardot war wunderschön, konnte eigentlich nicht singen, aber gerade das macht für mich noch immer den Reiz aus. Ich habe selbst einen Song geschrieben, der „Bonnie & Clyde“ heißt, spiele bei fast jedem Konzert ein Cover der Bardot/Gainsbourg-Nummer „Harley Davidson“ und generell habe ich durch seine Songs sowohl die französische Sprache, als auch französische Musik lieben gelernt. Auch die eleganten Streicher-Arrangements von vielen Gainsbourg-Produktionen haben großen Einfluss auf meine eigene Platte genommen. „Bonnie & Clyde“ ist eines dieser Meisterwerke – alleine diese undefinierbaren Laute und Bardots ungelenkter Gesang. Voilà le tac tac tac.

France Gall – Computer Nr. 3

Da ich meine Liebe zu französischen Künstlern ohnehin schon offenbart habe, bleiben wir gleich dabei – France Gall verbinden wahrscheinlich viele mit dem Grand Prix oder mit ihrem 80s Hit „Ella, elle l’a“. Und auch wenn ich ihre französisch gesungenen Stücke sehr mag, sind es die Deutschsprachigen, die ich am häufigsten höre. Ihre Naivität, der charmante Akzent und ihre süße Stimme ergeben eine perfekte Kombination. Auch hier musste ich wieder zwischen einigen gleichwertigen Songs wählen, habe mich letztendlich aber für „Computer Nr. 3“ entschieden, da er perfekt das abbildet, was ich an dieser Art von Musik liebe: Maximale Eingängigkeit, beknackt-clevere Lyrics und abseitige Einfälle.

Tess Parks – Friendlies

Zum Abschluss noch ein aktueller Song – „Friendlies“ vom Tess Parks Album „I Declare Nothing“, das sie zusammen mit Brian-Jonestown-Massacre-Chef Anton Newcombe aufgenommen hat. Eine tolle Duo-Platte, die das Beste von beiden Künstlern vereint. Auch das Video zu dem Song ist großartig. Ich mag die düstere Atmosphäre ihrer Musik sehr – das ist auch ein Aspekt der bei meiner eigenen Musik oft zum tragen kommt. Tess Parks habe ich zwar erst kennengelernt, nachdem meine Platte schon fertig war, aber trotzdem fühlt es sich so an, als hätte sie mich beeinflusst, ohne dass ich sie kannte.

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